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Diese Seite gibt einen vertieften Einblick in sektorspezifische menschenrechtliche Risiken und Handlungsansätze für Bekleidungs- und Textilunternehmen.
Die hier dargestellten Dokumente ersetzen nicht die Auseinandersetzung mit den sektorübergreifend geltenden, allgemeinen Hinweisen zu den Elementen menschenrechtlicher Sorgfalt (Grundsatzerklärung, Menschenrechtliche Auswirkungen bewerten und mindern, die Achtung der Menschenrechte im Unternehmen verankern, Ziele festlegen, Fortschritte beobachten und kommunizieren, Beschwerde & Abhilfe), sondern sollten ergänzend konsultiert werden.
Transparente Maßnahmen: Textilbündnis, Veröffentlichung der extern geprüften Maßnahmenpläne und Roadmaps der Bündnismitglieder um Ansätze und Fortschritte für bessere Umwelt- und Sozialstandards in der Lieferkette zu dokumentieren
Rahmenabkommen für die Lieferkette: Esprit, Abschluss eines globales Rahmenabkommens mit der Gewerkschaftsorganisation IndustriALL für die Lieferkette
Menschenrechtsbericht: Marks & Spencer, im Menschenrechtsbericht erläutert das Unternehmen seinen Ansatz zur Ermittlung und Abmilderung menschenrechtlicher Risiken, u.a. im Bereich Bekleidung
Empowerment von Frauen: Kering hat in Zusammenarbeit mit BSR den Status von Frauen in deren italienischer Lieferkette für Luxusbekleidung analysiert. Die Analyse identifiziert Lücken und Möglichkeiten für den Luxussektor, Geschlechtergleichheit zu fördern
Transparente Lieferketten: Puma, Veröffentlichung einer transparenten Übersicht der Hauptlieferanten, die 80% der Waren im Bereich Bekleidung, Schuhe und Accessoires herstellen
Ermittlung menschenrechtlicher Risiken: adidas, Durchführung einer risikobasierten Analyse entlang der Lieferketten (einschließlich Tier 2 und 3), um priorisierte Handlungsschritte in Bezug auf Risiken moderner Sklaverei zu identifizieren
Grundsatzerklärung: GAP, Entwicklung einer Menschenrechtsleitlinie und Identifikation bestimmter Schlüsselkategorien, wie z.B. Women’s empowerment
Rechte von Wanderarbeitenden: Patagonia, Entwicklung eines Leitfadens , um die Einhaltung grundlegender Standards für die Einstellung von Arbeitsmigrant*innen zu gewährleisten
Kommunikation und Kooperation: Bierbaum und Proenen, transparente Berichterstattung eines KMUs im Bereich Menschenrechte sowie Teilnahme in Multi-Stakeholder-Initiativen wie der Fair Wear Foundation und Engagement im Bereich Living Wages
Allgemeine Informationen und Leitfäden
Der von der OECD herausgegebene Leitfaden Responsible Supply Chains in the Garment and Footwear Sector soll Unternehmen aus dem Bekleidungs- und Schuhsektor dabei helfen, die OECD Leitsätze für Multinationale Unternehmen in ihre Prozesse zu übersetzen und ein gemeinsames Verständnis der Umsetzung menschenrechtlicher Sorgfalt und verantwortungsbewusster Beschaffung zu schaffen.
Das Textilbündnis hat einen Leitfaden veröffentlicht, der Unternehmen dabei unterstützt, Schritt für Schritt mehr Transparenz in ihrer Lieferkette herzustellen. Der Leitfaden liefert Informationen, um die Lieferkette und die damit verbundenen Agierenden auch über direkte Geschäftsverbindungen hinaus abbilden zu können. Er gibt Orientierung, wie sich auch nach außen mehr Transparenz schaffen lässt und welche Möglichkeiten es gibt, Lieferkettendaten offenzulegen.
Der Forschungsbericht Die Achtung von Menschenrechten entlang globaler Wertschöpfungsketten - Risiken und Chancen für Branchen der deutschen Wirtschaft des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales wurde von adelphi und Ernst Young erstellt und befasst sich u.a. mit menschenrechtlichen Risiken in der Bekleidungs- und Textilbranche.
Verantwortliche Einkaufspraktiken
Das Bündnis für nachhaltige Textilien hat gemeinsam mit dem Dutch Agreement on Sustainable Garments and Textile einen Bericht zu Einkaufspraktiken in Krisenzeiten herausgegeben. Der Bericht zeigt die aggregierten Ergebnisse des Purchasing Practices Self-Assessments (PPSA) von 42 AGT- und BNT-Unternehmen.
In dem von der Ethical Trading Initiative herausgegebenen Leitfaden für Unternehmen zu Einkaufspraktiken erhalten Unternehmen hilfreiche Hinweise, wie sie ihre Einkaufsprozesse anpassen, und damit einen wesentlichen Beitrag zur Einhaltung von Arbeitnehmendenrechten in der Lieferkette leisten können.
In dem von Traidcraft, CIPS und der Walk Free Stiftung gemeinsam herausgegebene Bericht zu Ethical and Sustainable Procurement (2013) erhalten Unternehmen aller Sektoren praktische Empfehlungen und Schlüsselkonzepte für eine nachhaltige Beschaffung. Viele der im Bericht genannten Beispiele beziehen sich explizit auf die Textilindustrie.
Einkaufspraktiken in Zeiten von Covid-19
Das Bündnis für nachhaltige Textilien hat Leitsätze für verantwortungsvolle Einkaufspraktiken in Zeiten von COVID-19 veröffentlicht. Sie beinhalten Handlungsempfehlungen zur menschenrechtlichen Sorgfalt und zu verantwortlichen Einkaufspraktiken in Krisenzeiten, wie zum Beispiel der Umgang mit stornierten Bestellungen oder verspäteten Lieferungen.
Auch Better Buying hat Leitsätze zu Einkaufspraktiken für Marken und Einzelhandelsunternehmen in Zeiten der Coronakrise entwickelt. Sie enthalten Richtlinien und Empfehlungen sowie eine Übersicht guter und schlechter Managementpraktiken für die Industrie.
Risikobereiche
Risikobereich: Leder und Schuhe
Falls Sie mehr über menschenrechtliche Risiken im Zusammenhang mit Leder-und Schuhindustrie erfahren möchten, finden Sie weiterführende Informationen in der folgenden Publikation von Labour behind the Label. Der Bericht Walk a Mile in Their Shoes – Workers’ Rights Violations in the Indian Leather and Footwear Industry analysiert Probleme und Menschenrechtsverletzungen bei der Herstellung von Leder und Schuhen, mit dem Schwerpunkt auf Indien.
Sie finden weiterführende Informationen über Arbeitnehmer*innenrechte in den Textil, Bekleidungs-, Leder- und Schuhindustrien in dem Papier Wages and Working Hours in the Textiles, Clothing, Leather and Footwear Industries der ILO.
Risikobereich: Arbeitnehmer*innenrechte
Falls Sie sich für das Thema existenzsichernde Löhne in der Textilindustrie interessieren, finden sie weitreichende Informationen in dem Bericht The Fundamental Right to a Living Wage, der durch die Clean Clothes Campaign, The Circle und die Thompson Reuters Foundation herausgegeben wurde. Der Bericht analysiert Mindestlöhne in den Produktionsländern der Textilindustrie und entwickelt Handlungsempfehlungen für Unternehmen, die existenzsichernde Löhne fördern möchten.
Falls Sie sich für das Thema existenzsichernde Löhne in der Textilindustrie interessieren, finden Sie in dem Leitfaden der Fair Wear Foundation Labour Minute Costing , im Explorer Notebook oder auf deren Webseite praktische Hinweise, wie Sie Löhne in ihren Lieferketten schrittweise auf ein existenzsicherndes Niveau anheben können.
Falls Sie sich für das Thema Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen interessieren, finden Sie in diesem sektorübergreifenden Leitfaden der Ethical Trading Initiative Hilfestellung bei der Identifizierung und dem Verständnis der Auswirkungen Ihrer Tätigkeiten auf die Rechte auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen.
Falls Sie mehr zu menschenrechtlichen Risiken in Myanmar erfahren möchten, finden Sie in der von Oxfam herausgegeben Publikation Made in Myanmar - Entrenched poverty or decent jobs for garment workers? aktuelle Informationen zu Arbeitsbedingungen von Arbeitenden in der Textilindustrie Myanmar. Der Bericht gibt auch Handlungsempfehlungen für Textilunternehmen, die aus Myanmar Kleidung beziehen möchten.
Die durch Corporate Accountability Research herausgegebene Fallstudie Forced Labour in the Textile and Garment Sector in Tamil Nadu, South India: Strategies for Redress untersucht die Arbeitnehmerinnenrechte junger Frauen in Textilmühlen und Bekleidungsfabriken in den Bezirken von Tamil Nadu in Südindien, die in Verhältnissen von Zwangsarbeit und moderner Sklaverei leben und gibt Aufschluss über mögliche Beschwerdestrategien.
Risikobereich: Zwangsarbeit
Falls das Thema Zwangsarbeit in der Lieferkette von besonderem Interesse für Ihr Unternehmen ist, finden Sie in dem von Know the Chain herausgegebenen Leitfaden Resource and Action Guide for Apparel & Footwear Companies Orientierungshilfen. In diesem Aktionsleitfaden werden Managementpraktiken vorgestellt, die Unternehmen gezielt einsetzen können, um Risiken von Zwangsarbeit zu adressieren. Die Publikation ermutigt Unternehmen, neue Instrumente einzuführen.
Das Fact Sheet von Somo über Zwangsarbeit in der Textil- und Bekleidungslieferkette bietet Beispiele für verschiedene Arten von Zwangsarbeit. Das Fact Sheet richtet sich an Unternehmen, die Textilien und Bekleidung einkaufen und zeigt anhand von Unternehmensbeispielen, wie Fälle von Zwangsarbeit in Lieferketten erkannt werden können und wie darauf reagiert werden kann.
Risikobereich: Rechte von Wanderarbeitenden
Der zivilgesellschaftliche Bericht Labour without Liberty des India Committee of the Netherlands, der Clean Clothes Campaign und der Garment Labour Union bietet Einblick in die spezifischen Herausforderungen von Arbeitsmigrierenden und ihren Lebensbedingungen in den Textil-Produktionsstätten in Bangalore. Besonders alarmierend ist die Situation von weiblichen Arbeitsmigrantinnen in den Zuliefererbetrieben, die regelmäßig Opfer von Zwangsarbeit werden.
Viele Textilfirmen beschäftigen direkt oder indirekt Arbeitsmigrierende in ihren Fabriken. Der Missbrauch von Wanderarbeitenden in den Lieferketten von Textilien und Bekleidung ist ein wachsendes Problem. In dem Fact Sheet: Migrant labour in the textile and garment industry gibt die niederländische NGO SOMO Auskunft über Arbeitsmigration in der Textilindustrie. Sie formuliert Empfehlungen an Unternehmen der Textilindustrie, wie diese die Ausbeutung von Wanderarbeitenden in ihrer Lieferkette angehen könnten.
Weitere Factsheets zum Textilsektor sind auf der Seite von SOMO erhältlich.
Risikobereich: Gewalt gegen Frauen, Diskriminierung und sexuelle Belästigung
Der gemeinsame Bericht Empowering Female Workers in the Apparel Industry der C&A Foundation, Levi Strauss Foundation, BSR und International Center for Research on Women beleuchtet die drei Handlungsfelder informelle Beschäftigung, Gewalt gegen Frauen und Bedarf von Kinderbetreuung.
Der Bericht Combating Sexual Harassment in the Garment Industry von Human Rights Watch beschreibt die Situation für Frauen in indischen Produktionsstätten der Textilindustrie.
Femnet hat verschiedene Länderprofile für Bangladesch, Indien und Tunesien veröffentlicht, welche die menschenrechtlichen Risiken für Frauen in den jeweiligen Ländern beschreiben. Zudem hat der Verein eine Studie zu Gewalt an Frauen in der bangladeschischen Bekleidungsindustrie gemeinsam mit dem Bangladesh Center for Workers Solidarity herausgegeben.
SOMO und das India Committee of the Netherlands heben in Ihrem Bericht Flawed Fabrics schwerwiegende Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen gegen Mädchen und Frauen in Spinnereien in Südindien hervor.
Risikobereich: Baumwollproduktion
Falls Sie sich insbesondere für menschenrechtliche Risiken in der Baumwolllieferkette und für die spezifischen Risiken für Frauen interessieren, können Sie in dem Bericht Women in Cotton: Findings from a Gendered Value Chain von Cotton Connect informieren. Der Bericht beleuchtet die Rolle von Frauen in der Baumwollproduktion in Indien und China und zeigt Chancen und Herausforderungen auf. Auf Basis der Analyse werden Empfehlungen für einkaufende Unternehmen erarbeitet.
Falls Sie sich insbesondere für das Risiko von Kinderarbeit in der Bauwolllieferkette interessieren, können sich in der Publikation Child Labour in Cotton Supply Chains informieren. Diese Publikation der Fair Labor Association und einer niederländischen zivilgesellschaftlichen Organisation informiert zu Kinderarbeit in Baumwolllieferketten und gibt darüber hinaus Empfehlungen für Unternehmen, die an der Rückverfolgbarkeit der gesamten Lieferkette zum Zwecke der menschenrechtlichen Sorgfalt interessiert sind.
Die 2025 Sustainable Cotton Challenge von Textile Exchange fordert Einzelhandel und Marken dazu auf, sich für eine stärkere Verwendung nachhaltiger Baumwolle einzusetzen, indem 100 Prozent der Baumwolle aus ihren Lieferketten aus den nachhaltigsten Quellen stammen. Der Sustainable Cotton Challenge Report dokumentiert die Fortschritte der Mitgliedsunternehmen und Initiativen.
Multi-Stakeholder Partnerschaften und Brancheninitiativen
Im Folgenden findet sich eine Auswahl von Brancheninitiativen, die Unternehmen auf vielfältige Weisen dabei unterstützen können, ihre menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten in den voranstehenden Risikobereichen zu erfüllen. Die Mitgliedschaft in einer Initiative ersetzt nicht die Entwicklung von menschenrechtlichen Sorgfaltsprozessen.
Benchmarks und Rankings
Das Corporate Human Rights Benchmark (CHRB) bewertet unter anderem Bekleidungs- unternehmen hinsichtlich ihrer Leistungen im Bereich der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht. Auf der Website und im Key Findings Report finden sich Informationen zu den Bewertungen der Bekleidungsunternehmen.
Im Benchmark Findings Report von KnowTheChain wurden 20 Bekleidungs- und Schuhunternehmen hinsichtlich der Transparenz ihrer Bemühungen zur Beseitigung von Zwangsarbeit in ihren globalen Lieferketten bewertet. Die Unternehmen wurden anhand verschiedener Bereiche wie zum Beispiel Engagement und Governance, Rückverfolgbarkeit und Risikobewertung oder Einkaufspraktiken bewertet.
Der Index Report von Better Buying bewertet Einkaufspraktiken in Lieferketten für Bekleidung, Schuhe und Haushaltstextilien. Im Bericht sind Analysen auf Länderebene und Beispiele für Einkaufspraktiken einzelner Unternehmen enthalten.
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